Babyzeichensprache erlernen: Mareike Dorda mit neuem Angebot
Mareike Dorda, Dipl. Oecotrophologin (FH), Redakteurin sowie Kursleiterin für die Babyzeichen der Zwergensprache und für die Babylaute der Dunstan Babysprache bringt in das Fortbildungsprogramm für Erzieherinnen ein neues Angebot ein. Wir haben sie dazu interviewt.
Was sollte jedes Kind in der Kita einmal ausprobiert haben?
Kinder sollten sich in der Kita selbst ausprobieren dürfen, um herauszufinden, was ihnen liegt und was nicht.
Was Du einer Erzieherin gerne noch mit auf den Weg geben möchtest?
Beobachte mal eine Zeit lang deine Sprache. Welche Wörter benutzt du? Verwendest du positive Formulierungen? Unsere Sprache hat eine große Kraft. Versuche beispielsweise mal das Wort „müssen“ durch „werden“ zu ersetzen und beobachte, was passiert. Während „müssen“ Druck und Stress erzeugt, beschreibst du mit „werden“, Schritt für Schritt, was als nächstes passiert. Und das, was als nächstes passiert, kannst du toll mit Babyzeichen begleiten. Ein Beispiel: Wir werden jetzt AUFRÄUMEN. Dann werden wir uns ANZIEHEN und nach DRAUSSEN gehen. Durch die Babyzeichen für „aufräumen“, „anziehen“ und „draußen“ hast du schnell die Aufmerksamkeit der Kinder.
Welches Thema liegt Dir besonders am Herzen?
Ganz besonders am Herzen liegt mir die frühe Kommunikation mit Kindern, die noch nicht sprechen können. Denn nicht verstanden zu werden, ist für große und kleine Leute gleichermaßen frustrierend. Babyzeichen helfen dem Kind, sich schon früh mitzuteilen. Ab etwa sechs bis neun Monate bis zum zweiten Lebensjahr können Kinder mit einfachen Handzeichen mitteilen, was sie brauchen oder denken. Auch für Late Talker und Kinder mit Migrationshintergrund oder Entwicklungsverzögerung eignen sich Babyzeichen. Entgegen der landläufigen Meinung fördern Babyzeichen das Sprechen lernen. Denn die Bezugsperson spricht langsamer und deutlicher, wenn es gleichzeitig die Schlüsselwörter gebärdet. Das Kind kann sich durch die Kombination aus Sprechen und Zeichen Wörter besser merken, saugt mehr Sprache auf und wird dadurch animiert, Sprechen zu lernen. Ganz nebenbei schulen die einfachen Handzeichen die Motorik, das Körpergefühl und fördern die Selbstwahrnehmung und Lernfähigkeit. Und Spaß machen sie obendrein.
3 Tipps, wie Erzieher*innen Babyzeichensprache spielerisch in den Kitaalltag einbringen können.
- Besonders Übergänge lassen sich durch Babyzeichen einfacher gestalten. Denn sie geben den Kindern Orientierung, was als nächstes passiert. Das bringt Ruhe in diese oft trubeligen Momente.
- Babyzeichen für das soziale Miteinander können so manchen Streit verhindern. Denn schon die Allerkleinsten können Zeichen wie „abwechseln“, „teilen“, „warte“ oder „Stop“ lernen und in der entsprechenden Situation nutzen.
- Mit Babyzeichen werden Lieder und Geschichten lebendiger. Die Kinder schauen aufmerksamer zu und können sich das Erzählte oder Gesungene leichter merken.
Neben Fachseminaren für Erzieher*innen biete ich in Kooperation mit Kitas und Familienzentren auch (Online-) Workshops für Eltern an.
Zum guten Schluss: mein erstes Angebot in der Landvolkshochschule
https://www.lvh-hardehausen.de/programm/k03hhbe15a